Das Verflixte an einem Schleudertrauma ist, dass man es direkt nach dem Unfall noch gar nicht als Schleudertrauma erkennt. Mir ging es genau so. Ich ging am nächsten Tag wie gewohnt zur Arbeit. Dort angekommen stellte ich jedoch fest, dass ich komplett neben meinen Schuhen stand, ich konnte mich nicht mehr konzentrieren, es war mir schwindelig und meine Augen verschlechterten sich, ich konnte nicht mehr so gut sehen wie zuvor (Die Symptome können unterschiedlich sein). Ich verstand nicht was mit mir los war.
Es dauerte eine Woche bis mir ein Schleudertrauma diagnostiziert wurde. Seitdem sind 5 Jahre vergangen. Heute geht es mir wieder gut, es war aber ein langer Weg dahin zukommen.
Da ich die ersten Schritte und Behandlungen nach einem Unfall als sehr wichtig erachte, möchte ich diese mit Ihnen teilen.
Hier ein paar wichtige Punkte, was Sie direkt nach dem Unfall beachten sollten:
- Gehen Sie schnell zum Arzt! Nicht nur um Verletzungen abzuklären, sondern auch aus versicherungstechnischen Gründen ist ein Arztbesuch wichtig. (Leider ist das Schleudertrauma noch zuwenig erforscht, vermutlich weil man auf einem Röntgenbild oder MRI nichts erkennen kann. Deshalb kommt es leider immer wieder vor, das es von den Ärzten zuwenig ernst genommen wird oder der Arzt sich zuwenig damit auskennt. Sollten Sie das Gefühl haben dass Sie von Ihrem Arzt zuwenig ernst genommen werden, Sie aber merken das es Ihnen nicht gut geht, suchen Sie einen weiteren Arzt auf. Es geht um Ihre Gesundheit!)
- Nehmen Sie Arnika
Diese Pflanze hat ein sehr breites Anwendungsspektrum. Arnika ist ein homöopathisches Erste-Hilfe-Mittel, hilft bei Muskelschmerzen, Entzündungen, Quetschungen, Verstauchungen, hilft zur nervlichen Beruhigung in emotionalen Stresssituationen und ist seit Jahrhunderten als natürliches Schmerzmittel bekannt.
Arnika kann äusserlich (Salbe, Gel) oder innerlich (Globuli) angewendet werden. Bei allgemeinen, stärkeren Symptomen haben Arnika-Kügelchen die man unter der Zunge zergehen lässt, jedoch eine effektivere Wirkung. Informieren Sie sich bei Ihrem Apotheker über die Dosierung - Sagen Sie private und geschäftliche Termine ab wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie nicht fit sind oder Sie sich verändert fühlen
- Gönnen Sie sich viel Ruhe. Gehen Sie es langsam an und machen Sie nicht gleich weiter wie zuvor. Besonders die ersten Tage, vielleicht sogar Wochen nach dem Unfall sollten Sie entschleunigt durch den Tag gehen und sich genügend Ruhe gönnen. Gehen Sie in der Natur spazieren, geniessen Sie die frische Luft und entspannen Sie sich
- Suchen Sie eine sanfte und behutsame Behandlungsmethode aus, z.B. Craniosacral Therapie eignet sich sehr gut bei einem Schleudertrauma.
Wenn Ihnen der Arzt eine Physiotherapie verschreibt sollten Sie darauf achten, dass zu Beginn nur äusserst behutsam gearbeitet resp massiert wird.
Wenn es Ihnen nach ein paar Wochen oder Monaten nicht besser geht wäre auch die Dorn-Breuss Methode eine mögliche Therapieform.
Vom Chiropraktiker würde ich bei einem Schleudertrauma abraten
Das Schleudertrauma verläuft in den meisten Fällen harmlos und die Symptome klingen innerhalb von vier Wochen ab. Bei etwa zwölf Prozent der Patienten dauern die Beschwerden jedoch länger als sechs Monate und können einen chronischen Verlauf nehmen.
Leiden Sie an einem Schleudertrauma und möchten einen Schritt weiterkommen?
Gerne unterstütze ich Sie im Schleudertrauma-Coaching.